Was ist das Niederstwertprinzip?

Was ist das Niederstwertprinzip?

Das Niederstwertprinzip bei Immobilien beschreibt die Tatsache, dass eine Bank bei unterschiedlichen Bewertungen einer Immobilie immer die niedrigste Bewertung als tatsächlichen Wert der Immobilie ansetzen muss.

Konkret wirkt sich das Niederstwertprinzip insbesondere bei deinem ersten Kreditvertrag aus. Kaufst du eine Immobilie, so gibt es zwei Bewertungen für diese Immobilie: ein bankinternes Wertgutachten zum Wert der Immobilie und den Kaufpreis, den du für die Immobilie gezahlt hast.

Liegt der Kaufpreis, den du für die Immobilie gezahlt hast, nun unter dem Wert den die Bank intern ermittelt, wird die Bank den Wert der Immobilie mit dem niedrigeren der beiden Werte, also deinem Kaufpreis, bewerten.

\text{Immobilienwert} = \text{min}(\text{Kaufpreis}, \text{Bankinterne Bewertung})

Dies kann insbesondere wichtig sein, wenn du die Kaufnebenkosten mitfinanzieren möchtest. Nehmen wir hierzu an, dass du zum Beispiel eine Immobilie 30 % unter Marktwert gekauft hast, und nun alle Kosten, auch die Kaufnebenkosten finanzieren lassen möchtest.

Trotz deines sehr guten Einkaufs (und dem Einkaufgewinn) kann die Bank dir keinen günstigen Zinssatz geben, da die Immobilie nicht mit dem tatsächlichen Marktwert bewertet wird, sondern mit dem Kaufpreis den du gezahlt hast, auch wenn dieser „zu niedrig“ ist.


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