Was ist Fremdkapital?
Fremdkapital bezeichnet Geld, das du dir von externen Quellen, wie Banken oder anderen Finanzinstitutionen, leihst, um eine Immobilieninvestition zu finanzieren.
Das bedeutet, du nutzt nicht nur dein eigenes Geld, sondern auch Geld von anderen, um deine Investitionen zu realisieren.
Beispiel für Fremdkapital
Angenommen, du möchtest eine Eigentumswohnung für 200.000 € kaufen und hast bereits 50.000 € Eigenkapital angespart.
Du benötigst also noch 150.000 €, um den Kaufpreis zu finanzieren.
In diesem Fall könntest du ein Darlehen von einer Bank aufnehmen, um die restlichen 150.000 € zu finanzieren.
Diese 150.000 € wären dann dein Fremdkapital.
Was ist der Unterschied zwischen Eigenkapital und Fremdkapital?
Eigenkapital ist das Geld, das du selbst in eine Immobilieninvestition einbringst, also deine eigenen finanziellen Mittel.
Fremdkapital hingegen ist das Geld, das du dir von anderen leihst, um die Investition zu finanzieren.
Ein höherer Anteil an Eigenkapital bedeutet eine geringere Abhängigkeit von fremden Geldgebern, was das Risiko deiner Investition senkt, aber auch deine Eigenkapitalrendite und die Wirkung des Hebeleffekts verringert.
Wie kommt man an Fremdkapital?
Um an Fremdkapital zu gelangen, kannst du auf verschiedene Quellen zurückgreifen.
Die gängigsten sind Banken, Bausparkassen oder Versicherungen, die Hypothekendarlehen oder andere Finanzierungsformen anbieten.
Wichtig ist, dass du bei der Suche nach Fremdkapital verschiedene Angebote einholst und die Konditionen, wie Zinssätze und Laufzeiten, sorgfältig vergleichst, da die Kosten für das geliehene Geld einen großen Einfluss auf die Rendite und den Cashflow deiner Investition haben.
Welche anderen Begriffe gibt es für Fremdkapital?
Fremdkapital wird oft auch als Kredit, Darlehen oder Finanzierung bezeichnet
Im Kontext von Immobilien spricht man häufig von Hypothekendarlehen oder Baufinanzierungen.
Fremdkapital-Beispiele
Hier sind einige Beispiele für Fremdkapital im Zusammenhang mit Immobilieninvestitionen:
- Hypothekendarlehen: Eine langfristige Finanzierung, die von Banken oder Bausparkassen angeboten wird und meist mit einer Grundschuld auf der Immobilie abgesichert ist.
- KfW-Förderung: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Darlehen für bestimmte Energieeffizienzmaßnahmen oder den Bau von Sozialwohnungen.
- Mezzanine-Kapital: Eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital, das in der Regel höhere Zinsen als klassische Darlehen hat, aber dafür flexibler in der Rückzahlung ist. Es kann z.B. von privaten Investoren oder institutionellen Anlegern bereitgestellt werden.
- Crowdfunding: Eine alternative Finanzierungsmethode, bei der viele private Investoren kleinere Beträge in ein Projekt investieren und so gemeinsam das benötigte Fremdkapital bereitstellen. Diese Form des Fremdkapitals ist überwiegend großen Projektentwicklern vorbehalten.
Benötigtes Fremdkapital berechnen
Um das benötigte Fremdkapital für eine Immobilieninvestition zu berechnen, ziehst du dein vorhandenes Eigenkapital vom Gesamtinvestitionsvolumen ab. Hier ist die Formel:
\texttt{Fremdkapital} = \texttt{Investitionsvolumen} - \texttt{Eigenkapital}
Fremdkapitalquote
Die Fremdkapitalquote gibt das Verhältnis von Fremdkapital zu Gesamtkapital (Eigen- und Fremdkapital zusammen) an.
Sie zeigt, wie stark eine Immobilieninvestition fremdfinanziert ist.
Eine hohe Fremdkapitalquote weist auf eine hohe Verschuldung hin, während eine niedrige Quote auf eine geringere Abhängigkeit von Fremdkapital schließen lässt.
Die Fremdkapitalquote wird als Prozentsatz angegeben und berechnet sich folgendermaßen:
\texttt{Fremdkapitalquote} = \dfrac{\texttt{Fremdkapital}}{\texttt{Gesamtkapital}} * 100
Zusammenfassend ist Fremdkapital ein wichtiger Bestandteil der Immobilienfinanzierung. Es ermöglicht dir, größere Investitionen zu tätigen, als du mit deinem Eigenkapital allein stemmen könntest.
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